Hallo,

Ich heiße Katharina Blömer, bin 25 Jahre alt und bereite mich zurzeit auf meinen ersten Wettkampf in der Bikini-Fitness-Klasse vor.

Ich war schon als Kind sportlich aktiv im Ballett und einer Karnevalstanzgruppe, später im Badminton. Durch die Schule rückte der Sport dann für mehrere Jahre in den Hintergrund und erst nach dem Abschluss und Beginn meines Geographie-Studiums, begann ich mich nach neuen Herausforderungen umzusehen.

2010 nahm mich eine Freundin mit in ihr Fitness-Studio und ich trainierte erstmal relativ ziellos mit ihr mit. Eigentlich wollte ich nur ein bisschen abspecken und wie fast alle Frauen versuchte ich unzählige Diäten und besuchte meist nur verschiedene Kurse. Erst als ich im Sommer 2012 meinen Freund kennen lernte fand ich wirklich zum Kraftsport. Er zeigte mir wie ich zielgerichtet und sinnvoll trainiere und nahm mir auch die Angst davor, als Frau im Freihantelbereich zu trainieren. Ein Jahr später hatte ich ordentlich an Gewicht zugelegt und auch meine Trainingsgewichte hatten sich merklich gesteigert, aber sehen konnte man die Muskeln nicht wirklich. Durch Facebook und Co. Veränderten sich meine Ziele. Es reichte mir nicht mehr nur schlank und straff zu sein, ich wollte runde Schultern, trainierte Beine und ein Sixpack und in mir wuchs der Wunsch irgendwann auch einmal in so einem tollen glitzernden Bikini auf der Bühne zu stehen.

In meinem damaligen Studio konnte mir niemand wirklich sagen was ich tun sollte oder essen musste, um dieses Ziel zu erreichen, also wechselten wir gemeinsam das Studio. Im neuen Studio arbeitete ich von Anfang an gezielt mit meinem Trainer Andreas de Aveiro an einem sauberen Aufbau und wie das so ist: Eine Freundin dort hat eine Freundin, die eine Freundin hat, die eine Bikini-Athletin kennt…  Sie stellte den Kontakt her und nach einem gemeinsamen Training und einer kurzen Zusammenfassung von dem, was mich erwarten würde, gab sie mir die Telefonnummer ihrer Coaches Peter Klein und Margret Netack.

Vor meinem allerersten Formcheck, also dem fachmännischen Blick auf meine Figur, war ich furchtbar aufgeregt. Ich wog zu diesem Zeitpunkt 72 kg und ich sah so gar nicht nach einer Bikini-Athletin aus. Trotzdem nahmen sie mich in ihrer Truppe auf und setzten mich erstmal auf eine strikte Diät. Das bedeutete aber nicht wie früher hungern und auf alles verzichten, sondern sechs Mahlzeiten am Tag und lediglich die Einhaltung verschiedener Richtwerte an Makronährstoffen, besonders der Kohlenhydrate und Fette. Wenn man nur eine begrenzte Menge an Kohlenhydraten zu sich nehmen darf, überlegt man sich genauer ob man ein halbes Brötchen isst, oder lieber eine große Schüssel Haferflocken mit Obst – was natürlich viel länger satt macht. Außerdem trainierte ich vier Mal in der Woche, Cardio spielte noch keine große Rolle.

Ich durfte während der Vorbereitungen auf die Herbstmeisterschaften jedes Wochenende dabei sein, was mich wahnsinnig motivierte! Den letzten Anstoß für meine Entscheidung auf die Bühne zu wollen, gab mir die NRW-Landesmeisterschaft im November 2013, die ich als Zuschauerin im Publikum und mit einem Besuch bei den Athletinnen hinter den Kulissen verfolgen konnte. Zu Weihnachten bekam ich den ersten Wettkampfbikini und im Januar startete dann meine erste eigene Vorbereitung.

Bis dahin hatte ich bereits nur durch den Verzicht auf Fertiggerichte und die Einhaltung der Werte 8 kg abgenommen und konnte mit 64 kg in die Vorbereitung starten. Seit dem trainiere ich sechs Mal in der Woche. Ich starte Montag mit dem Rücken, Dienstag Schultern, Mittwoch Trizeps und Bauch, Donnerstag Beine, Freitag Brust und Bizeps, Samstag noch einmal speziell den Po und den Bauch. Sonntag ist mein trainingsfreier Tag. Hinzu kommen in den letzten sechs Wochen bis zum Wettkampf zwei Cardioeinheiten am Tag, 30 Minuten Intervalltraining am Morgen und 30 Minuten Radfahren am Abend. Am liebsten trainiere ich die Schultern. Ich trainiere eigentlich grundsätzlich am liebsten die Körperteile, denen man im Spiegel gegenüber bei der Arbeit zusehen kann.



Neben der Vorbereitung auf die NRW-Meisterschaft im Mai habe ich mich noch für die Teilnahme an dem Projekt „Bodyxtreme Revolution“ von BodyXtreme entschieden. Es wird für Newcomer angeboten, um erste Bühnenerfahrungen zu sammeln und die Fortschritte dokumentieren zu lassen.

Die Vorrunde und das Halbfinale habe ich bereits erfolgreich bestanden und darf nun am 19. April zum Finale antreten.
Mein Gewicht lag beim Halbfinale, vier Wochen vor dem ersten Wettkampf, bei 58 kg.

Jeden Sonntagvormittag treffe ich mich mit meinen Coaches und den anderen aus unserem Team zum Üben der Posen, Formcheck und der Überwachung und Überarbeitung der Ernährung. Besonders mit der Ernährung hatte ich am Anfang große Probleme, weil ich vorher sehr selten gekocht und meist auf Fertiggerichte zurückgegriffen hatte. Das Schönste, was ich gelernt habe, ist zu kochen, aber das wichtigste ist wirklich darauf zu achten was ich meinem Körper zuführe und wie er damit umgeht, welche Nährstoffe er wirklich gebrauchen kann.



Ich gehöre nicht zu den Sportlern die ihr Essen für die ganze Woche vorkochen. Ohne eine Vorbereitung für den Tag funktioniert so eine Diät allerdings nicht lange, da überall Versuchungen wie Backwaren und Pizzaschnitten locken (besonders an der Uni) und einen schnell vom Weg abbringen können. Dafür stehe ich jeden Morgen eine halbe Stunde früher auf und bereite mein Essen, je nachdem auf was ich an dem Tag Lust habe, immer unter Einhaltung der Werte des Ernährungsplans, zu. Im Moment habe ich Semesterferien, was es mir besonders in letzten Zügen zum Wettkampf erheblich erleichtert mich an den Plan zu halten. Kohlenhydrate gibt es nur morgens und direkt nach dem Krafttraining, Fette wenn möglich nur abends und zu jeder Mahlzeit viel grünes Gemüse. Im Vergleich zu vorher verzichte ich in der Wettkampfvorbereitung auf Obst und sämtliche Milchprodukte, natürlich auf jeglichen Industriezucker und trinke 4 bis 5 Liter Wasser am Tag. Mein Fett beziehe ich hauptsächlich aus Mandeln, welche im Moment jeden Abend das Highlight meines Tages darstellen. Mir ist es wichtig zu erwähnen, dass dies nur in der Wettkampfvorbereitung so radikal ist. In der so genannten off-season habe ich oft Quark mit Obst gegessen. Umso wichtiger werden in so einer Vorbereitung die Supplemente. Ich nutze Pharmasports BCAA 4800 stack, L-Glutamin, ASG Zink und das Pharmasports whey isolat. Besonders morgens ist das whey isolat wichtig für mich, gemischt mit Eiklar und Reis kann man leckere Pancakes daraus zubereiten.

Die für mich wichtigste Regel der Ernährung fasst eigentlich alles zusammen:

Iss nichts, was nicht so wie es ist auf die Welt gekommen ist – keine verarbeiteten Lebensmittel.

Je länger man sich an diese Regel hält, desto mehr Erfolge werden sichtbar und desto motivierter wird man, dran zu bleiben. Manchmal steht das Gewicht einige Wochen still und man denkt darüber nach aufzuhören, genau dann ist es wichtig sich Vorbilder zu suchen. Mein Vorbild ist Ashley Horner und das für mich bedeutendste was sie mal schrieb und was damit auch zu meinem Motto geworden ist, war: „Trust the process“ Mit anderen Worten, wenn du dich an deinen Ernährungsplan hältst und dein Training durchziehst kann nichts schief gehen und das sehnlichst gewünschte Sixpack kommt von ganz alleine…

Glaubt an euch!

Katharina