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Jack Dempsey -

Eine Boxlegende: Jack Dempsey - "The Manassa Mauler"

Jack Dempsey ist einer der berühmtesten frühen Schwergewichts-Boxweltmeister und unter seinem Spitznamen "The Manassa Mauler" (bedeutet soviel wie "Der Vorschlaghammer aus Manassa") bekannt geworden. Geboren am 24.06.1895 in Manassa/Colorado als William Harrison Dempsey wurde er zu einem der legendärsten Boxer seiner Zeit und zu einem Vorreiter des Boxsports als Massenvergnügen. Er war der erste Boxer der Weltgeschichte, der mit seinem Boxsport die magische 1-Million-Dollar-Grenze als Gage für einen Kampf knackte. In seiner offiziellen Kampfstatistik stehen 83 Profikämpfe, 66 Siege von denen 50 mit KO zu Ende gingen, nur 6 Niederlagen und 11 Unentschieden.



In den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts war der "Manassa Mauler" (nach seiner Geburtsstadt Manassa benannt) einer der populärsten Sportler und (wie wir heute sagen würden) ein Superstar seiner Zeit. Und dies kam nicht von ungefähr. Jack Dempsey konnte als Schwergewichtsboxer seinen Weltmeistertitel, den er 1919 gegen den relativ unbeweglichen Jess Willard in einem spektakulären Kampf gewann, sieben Jahre behalten. In die Boxgeschichte ging dieser Titelkampf ein, da Dempsey gleich nach der ersten Runde seinen Gegner 6 Mal niedergeschlagen hatte und daraufhin den Ring verließ, was auch zur damaligen Zeit als Aufgabe seitens Dempsey gewertet werden konnte. Der Kampf wurde allerdings wieder aufgenommen und Dempsey gewann in der dritten Runde durch KO. Jack Dempsey begründete das Verlassen des Rings damit, dass er meinte, schon gesiegt zu haben nach sechs Niederschlägen und da sein Gegner sehr angeschlagen war. 6 KO's hintereinander hatten bei seinem Gegner Jess Willard extreme Verletzungen hervorgerufen. Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts trugen die Kämpfer beim Boxen keinen Kopfschutz oder Zahnschutz. Es wurde damals nach den so genannten "Queensberry-Regelwerk" gekämpft, welches 1867 durch den Marquess of Queensberry eingeführt wurde, um dem Boxsport Struktur zu geben und damit sportliche Vergleiche erst möglich zu machen. Beim Queensberry-Regelwerk wurde zum Beispiel erstmals festgelegt, dass Handschuhe zu tragen sind (bis dahin wurde mit der blanken Faust gekämpft), das Pausen zwischen den Runden und eine vorher festgelegte Rundenzahl einzuhalten sind. Vor allem aber wurde festgeschrieben, dass beim Boxen kein Ringen und Raufen mehr erlaubt ist. Das Queensberry-Regelwerk gilt in verbesserter und abgewandelter Form und damit in seinen Grundlagen noch heute als Boxreglement.

  Trotz allem hatte der "Vorschlaghammer aus Manassa" seinen Gegner Jess Willard so hart getroffen, dass dieser Zähne verloren hatte, Kiefer- und Rippenbrüche davontrug und Schädelfrakturen erlitt. Daraufhin gab es später in der Presse Spekulationen, ob Dempsey in die Boxhandschuhe Gips getan hätte oder Schlagringe, was allerdings nicht zutraf. An diesem Titelkampf wird deutlich, mit welcher Wucht und Schlagkraft und auch Aggressivität im Ring Jack Dempsey vorging.

Der Beginn seiner Karriere war allerdings lang und steinig. Jack Dempsey kam aus einer armen Familie und musste sich in den ersten Jahren als Hilfsarbeiter im Zirkus, Holzfäller oder auch Pfirsichpflücker über Wasser halten. Einen festen Wohnsitz hatte er zu dieser Zeit nicht, so dass er ein Wanderdasein führte und als obdachloser Herumtreiber bezeichnet werden könnte. In diesen Anfangsjahren verdingte sich der spätere Weltklasseboxer als Rausschmeißer in Saloons und Bars. Und hier zeigte er erstmals sein Talent. Nach eigenen Aussagen konnte er jede Kneipenschlägerei zu seinen Gunsten entscheiden. Zur damaligen Zeit war es normal, dass in den Kneipen und Bars inoffizielle kleine Boxwettkämpfe gestartet wurden. Wollte sich einer der Kneipengäste beweisen, konnte er Dempsey herausfordern, es wurden Wetteinsätze gemacht, die Stühle und Tische weggerückt und los ging es.

Diese frühen Box-Erfahrungen legten den Grundstein für seine spätere Karriere und trugen ihm nicht umsonst den Spitznamen "Vorschlaghammer aus Manassa" ein. Seine Profikarriere begann 1914 allerdings bescheiden. Die ersten 2 Jahre kämpfte er fünf Mal Unentschieden. Er kämpfte unter anderem gegen Jack Downey gegen den er nach Punkten verlor und 1917 gegen "Fireman" Jim Flynn, der ihn gleich mit einem harten linken Haken in der ersten Runde KO schlug. In der Rückrunde gegen Jim Flynn konnte sich Jack Dempsey allerdings revanchieren und schlug diesen ebenfalls in der ersten Runde KO. Maßgeblichen Anteil zum späteren Boxerfolg und Weltmeistertitel hatte sein Manager Jack "Doc" Kearn. Er trimmte Dempsey zum Erfolg. Der einzige, der Jack Dempsey als "Doc" Kearn sein Manager war noch schlagen konnte, war Willy Meehan. In fünf Begegnungen konnte Dempsey ihn nur 1 Mal besiegen, sowie zwei Niederlagen einstecken und zwei Unentschieden. Noch heute wird der Boxmanager Jack "Doc" Kearn als einer der "größten Boxmanager aller Zeiten" angesehen. Er war ein Genie in punkto Publicity und Management. Ihm hatte es Jack Dempsey zu verdanken, dass er so erfolgreich und berühmt wurde. Zeit seines Lebens war Jack Kearn Boxmanager und wurde 1990 in die Internationale Boxing Hall of Fame aufgenommen. 1923 trennten sich die Wege von Jack Dempsey und seinem Manager Jack Kearn nach starken Auseinandersetzungen und Querelen, insbesondere auch mit dem Promoter Tex Rickard.


Seinem damaligen Manager hatte Jack Dempsey auch seinen Weltmeister-Titel 1919 gegen Jess Willard zu verdanken. Fünf Mal verteidigte Dempsey seinen Titel. Nach den damaligen Reglement gab es keine Pflichtverteidigungen, so dass das Ganze natürlich gegen handverlesene Gegner stattfand und es reine Showkämpfe waren, zu denen aber Massen von Zuschauern kamen. 80.000 bis 100.000 Zuschauer lockten diese Sportveranstaltungen durch ein geschicktes Management von Jack "Doc" Kearn an. Der Kampf 1923 gegen den Argentinier Luis Firpo wurde als erste Sportveranstaltung der Welt live im Radio bis nach Argentinien übertragen. Dieser Kampf, der nur zwei Runden dauerte, bot aber alles an Spannung und Action, was man von einem Weltklasse-Boxkampf erwarten kann. Firpo ging in der ersten Runde mehrmals zu Boden, konnte sich aber immer wieder erholen und knockte dann sogar Dempsey aus, der durch die Seile stürzte und den Journalisten am Ring auf die Schreibmaschinen und Tische fiel. In der zweiten Runde zeigte Dempsey dann sein Können und seinen Vorschlaghammer und schickte Luis Firpo endgültig auf die Matte.


Danach folgten bis 1926 keine weiteren Titelverteidigungen von Jack Dempsey mehr. Einen Kampf gegen den schwarzen Boxer Harry Wills wich er aus. In späterer Zeit wurde ihm angekreidet, nie gegen einen schwarzen Boxer angetreten zu sein. Die Kritik zielte in Richtung Rassismus. Zur damaligen Zeit gab es die Rassentrennung offiziell in den USA. Sie war gesetzlich festgeschrieben. Erst gute 30 Jahre später wurde unter Präsident John F. Kennedy und der Bürgerrechtsbewegung unter Martin Luther King die Rassentrennung Schritt für Schritt aufgelöst. In den 20er und 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts war es also relativ normal, dass ein weißer erfolgreicher Boxer und Champion nicht gegen einen schwarzen Boxer seinen Titel verteidigten musste. Dementsprechend muss man die Haltung Dempseys relativieren und nicht aus heutiger Sicht verurteilen. In den nächsten Jahren trat Dempsey in keinem Titelkampf mehr an. Stattdessen heiratete er 1925 die berühmte Stummfilm-Schauspielerin und damals schönste Frau Hollywoods Estelle Taylor. Diese Ehe wurde allerdings bereits 1930 wieder geschieden. Insgesamt war Jack "The Manassa Mauler" Dempsey vier Mal verheiratet.

Im September 1926 kam dann in Philadelphia der Titelkampf über 10 Runden gegen den ebenfalls hervorragenden Boxer Gene Tunney. Zirka 144.000 Zuschauer verfolgten das Spektakel. Gegen Tunney verlor Jack Dempsey seinen Weltmeister-Titel nach Punkten. Als er mächtig ramponiert nach Hause kam, sagte er den bekannten Satz zu seiner Frau "Honey, I forgot to duck" (Liebling, ich habe vergessen mich zu ducken/auszuweichen).
 

Der berühmt gewordene Rückkampf gegen Gene Tunney fand im September 1927 vor über 104.000 Zuschauern im Soldier Field, Chicago statt. Zuerst wurde bekannt, dass der Mafia-Boss Al Capone Jack Dempsey angeboten hatte den Kampf zu seinen Gunsten zu schieben. Jack Dempsey lehnte dies aber ab. Beim Kampf dann hatte Dempsey Gene Tunney auf den Boden geschickt, ging aber nicht in die neutrale Ecke, wie es neue Box-Regeln vorsahen. Der Ringrichter wartete einen Moment mit dem Zählen und bis Jack Dempsey endlich begriff, was los war, und in die neutrale Ecke ging, konnte Gene Tunney sich wieder erholen und diese zusätzlich gewonnene Zeit nutzen. Aus diesem Grund ging dieser Titel-Rückkampf von 1927 in die Boxgeschichte als "The long Count" ein. Am Ende konnte Gene Tunney auch den Rückkampf nach Punkten für sich entscheiden.

Nach diesem verlorenen Rückkampf zog sich Jack Dempsy langsam aus dem aktiven Boxsport zurück. 1933 trat er im Hollywoodfilm "Der Boxer und die Lady" als Boxpromoter auf. Dempsey besaß ein Hotel in Palm Springs, Florida und eröffnete das Jack Dempsy Broadway-Restaurant in New York, welches er bis 1974 betrieb. Jack Dempsey wurde noch 1950, als schon solche weiteren Box-Größen wie Sugar Ray Robinson am Start waren, zum besten Boxer der ersten Jahrhunderthälfte durch die Journalistenvereinigung Associated Press gewählt. Jack Dempsey verstarb am 31. Mai 1983 in New York City.

1990 wurde Jack Dempsey "The Manassa Mauler" in die International Boxing Hall of Fame aufgenommen.

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