Expertenberatung
03838 / 822388


"The Tiger" - Boxidol Roy Jones Junior

 

Der US-amerikanische Boxer Roy Jones junior gehört zu den Box-Champions der Welt, die Geschichte geschrieben haben und deren Name und Person schon zu Lebzeiten eine Legende sind. Roy Jones jr. ist der einzige Boxer, dem das Kunststück gelang, in 4 Gewichtsklassen (Mittelgewicht, Supermittelgewicht, Halbschwergewicht und Schwergewicht) den Weltmeistergürtel zu erkämpfen. In seiner besten Zeit als Boxer von 1989 bis 2003 galt er als unbesiegbar.

Am 16.01.1969 als Roy Levesta Jones Junior in Pensacola/Florida geboren, wurde er schon früh von seinem Vater, einem ehemaligen Profiboxer, an den Boxsport herangeführt und von ihm trainiert. In der Amateurliga gewann er 121 Kämpfe und kassierte nur 13 Niederlagen. 1986 gewann er als 17-jähriger Jugendlicher die National Golden Gloves im Halbweltergewicht und ein Jahr später 1987 die National Golden Gloves im Halbmittelgewicht.

Die National Golden Gloves sind das jährlich stattfindende, angesehenste und traditonsreichste Amateur-Boxturnier der Vereinigten Staaten und wurde erstmals 1923 durch den Sportredakteur der "Chicago Tribune" Arch Ward ins Leben gerufen. Als Trophäe gab es eine kleine goldene Boxhandschuh-Miniatur. So haben auch viele spätere Weltklasse-Boxer in jungen Jahren als Amateure diese ruhmreiche Trophäe gewonnen, wie Cassius Clay (später bekannt als Muhammad Ali), Evander Holyfield, Sugar Ray Leonard, Sonny Listen oder auch Mike Tyson.

Schon in der Amateurliga zeigte sich das Talent des jungen Boxers, als er das Qualifikationsturnier für die Olympischen Sommerspiele in Seoul gegen Frankie Liles den Golden Gloves Gewinner von 1986 und späteren Profi-Weltmeister im Weltergewicht durch einen Finalsieg gewann. Mit diesem Sieg wurde der 19-Jährige Roy Jones jr. jüngstes Mitglied der US-amerikanischen Boxmannschaft bei den Olympischen Sommerspielen 1988 in Seoul. Sein olympisches Resultat konnte sich sehen lassen. Fünf Siege, darunter ein K.o.-Sieg in der ersten Runde, die anderen nach Punkten und nur eine umstrittene Niederlage gegen den koreanischen Lokalhelden Si-Hun Park. Diese Fehlentscheidung gegen Roy Jones jr. bei den Olympischen Spielen gilt bis heute als die krasseste Fehlentscheidung in der Geschichte des Amateurboxens. Die drei Punktrichter, die als bestochen galten, wurden daraufhin sofort suspendiert und ein Untersuchungsverfahren des IOC eingeleitet, welches am Ende allerdings ergebnislos verlief.

Die Profi-Karriere des Roy Jones jr.

 

Nach den Olympischen Spielen von Seoul wurde Roy Jones jr. Profi-Boxer und ab 1992 nicht mehr von seinem Vater, sondern von Alton Merkerson dem Trainer der US-amerikanischen Boxmannschaft der Olympischen Sommerspiele von Seoul 1988 betreut. Die ersten 17 Kämpfe in der Profi-Liga gewann Roy Jones jr. durch K.o.'s und dabei gegen so starke Gegner, wie den späteren US-Meister Ron Amundsen, die ehemaligen US-Meister Rollin Williams und Art Serwano sowie gegen den ehemaligen WBC-Weltmeister Jorge Vaca. Seinen ersten Punktsieg erkämpfte sich Roy Jones jr. gegen den späteren WBA-Weltmeister Jorge Fernando Castro einstimmig, der bis dahin nur 3 Niederlagen bei 75 Profikämpfen einstecken musste. Am 18.8.1992 besiegte Roy Jones jr. den bis dahin ungeschlagenen Boxer Glenn Thomas durch technischen K.o. in der 8. Runde.

Die 90-Jahre waren für Roy Jones jr. fast ein einziger Siegeszug. Am 05. Dezember 1992 gewann er den Amerikanisch-Kontinentalen Meistertitel der WBC gegen Percy Harris durch technichen K.o. in der 4.Runde und kurz darauf am 13. Februar 1993 besiegte er den WM-Herausforderer Glenn Wolfe in der 1.Runde ebenfalls durch technischen K.o. Damit war es die einzige vorzeitige Niederlage für Glenn Wolfe.

Im Kampf um den vakanten IBF-Weltmeistertitel besiegte Roy Jones jr. am 22. Mai 1993 den späteren Rekordboxer Bernhard Hopkins durch eine einstimmige Punktentscheidung. Am 27. Mai 1994 verteidigte er seinen IBF-Weltmeistertitel im Mittelgewicht gegen Thomas Tate mit einer vorzeitigen Niederlagen durch technisches K.o. in der 2.Runde.

Danach stieg Roy Jones jr. am 18. November 1994 in der nächsthöheren Gewichtsklasse, dem Supermittelgewicht, gegen James Toney in den Ring und erkämpfte sich den IBF-Weltmeistertitel im Supermittelgewicht durch einstimmigen Punktsieg. Ein riesen Erfolg gegen den bis dahin in 46 Profikämpfen ungeschlagenen Titelträger James Toney. Diesen IBF-Weltmeistertitel im Supermittelgewicht verteidigte Roy Jones jr. erfolgreich am 18. März 1995 durch technisches K.o. gegen Antoine Byrd und am 24. Juni 1995 gegen Vinny Pazienza ebenfalls durch technisches K.o. Bei weiteren Titelverteidigungen gegen den mehrfachen WM-Herausforderer Tony Thornton, den Nordamerika-Meister Merqui Sosa, sowie den späteren WBC-Weltmeister Eric Lucas und den bis dahin ungeschlagenen Bryant Brannon siegte Roy Jones jr. jedes Mal durch technisches K.o. Berühmt wurde der Titel-Kampf vom 15. Juni 1996 gegen Eric Lucas, weil Roy Jones jr. einige Stunden vor diesem Fight noch bei einem semiprofessionellen Basketballspiel mitmachte und danach sozusagen in den Ring stieg, und immer noch so stark und dominant war, dass er Eric Lucas durch technisches K.o. in Runde 11 nach Hause schickte.

Danach stieg Roy Jones jr. ins Halbschwergewicht auf und gewann die Interimweltmeisterschaft der WBC am 22. November 1996 gegen Mike McCallum mit einem einstimmigen Punktsieg. Im März 1997 wurde Roy Jones jr. zum amtierenden WBC-Weltmeister im Halbschwergewicht ernannt und siegte in der ersten Titelverteidigung am 21. März 1997 gegen Montell Griffin.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Roy Jones jr. alle seine bis dahin bestrittenen 34 Profikämpfe gewonnen und davon 29 Fights durch Knockout.


In einem Nicht-Titelkampf schlug Roy Jones jr. am 25. April 1998 Virgil Hill in der 4. Runde durch einen Körpertreffer vorzeitig K.o. und bescherte damit Virgil Hill die erste vorzeitige Niederlage. Mit einem Punktsieg gegen Lou Del Valle am 18. Juli 1998 errang Roy Jones jr. zusätzlich den WBA-Weltmeistertitel im Halbschwergewicht und verteidigte beide Titel (WBC- und WBA-Weltmeistertitel) gegen Otis Grant und Richard Frazier.

Durch den Sieg im Duell gegen Reggie Johnson am 05. Juni 1999 mit einem einstimmigen Punktsieg vereinigte Roy Jones jr. die Weltmeistertitel der WBC, WBA und IBF. Roy Jones jr. hielt damit drei von vier anerkannten Weltmeistertitel einer Gewichtsklasse. Zu einem Titelkampf mit dem damals amtierenden WBO-Weltmeister im Halbschwergewicht Dariusz Michalczewski kam es allerdings nicht.

Diese Titel verteidigte Roy Jones jr. gegen David Telesco und den Ex-WBA-Weltmeister Richard Hall und holte sich zusätzlich am 09. September 2000 den IBO-Weltmeistertitel gegen Eric Harding durch technisches K.o. in der 10. Runde. Es folgten weitere Kämpfe und Siege unter anderem gegen Julio Gonzales und Glen Kelly, sowie den späteren IBF-Weltmeister Clinton Woods, den Roy Jones jr. in der 6. Runde durch technisches K.o. besiegte.  

Zu dieser Zeit galt Jones als der bester Boxer im Halbschwergewicht, an dem keiner vorbei kam. Er vereinigte die drei der vier anerkannten Weltmeistertitel (WBC, WBA und IBF) und es wurden ihm die Weltmeistertitel der WBF, IBA und der IBO zugesprochen.

Der größte und beachtlichste Sprung seiner Karriere gelang Roy Jones jr. 2003. Es gelang ihm direkt vom Halbschwergewicht in die Schwergewichts-Liga aufzusteigen. Den Aufstieg vom Halbschwergewicht in die direkt nachfolgende Cruisergewichtsklasse ließ Roy Jones jr. aus und wechselte damit sofort in die "Königsklasse" Schwergewicht. Der Titelgewinn WBA-Weltmeister im Schwergewicht gelang ihm am 01. März 2003 mit einem hohen Punktsieg gegen John Ruiz. Auch hier zeigte Roy Jones jr. dass er nicht umsonst "The Tiger" genannt wurde. Obwohl er 15 kg leichter und fast 10 Zentimeter kleiner war als sein Kontrahent John Ruiz kam er während des Kampfes nie in wirkliche Schwierigkeiten, obwohl es einem Duell David gegen Goliath glich.

Roy Jones jr. dominierte in der Schwergewichts-Liga durch Schnelligkeit (was bei einem Halbschwergewichtler zu erwarten war) als auch durch eine ungeheure Schlagkraft.

Bei einem mit ihm durchgeführten Schlaggeschwindigkeits-Test wurden 324 km/h gemessen!

Nach seinem Ausflug in die Schwergewichtsklasse trainierte er sein Gewicht binnen einiger Monate um 8 Kilo herunter, um gegen den Herausforderer Antonio Traver im Halbschwergewicht antreten zu können und damit erneut den Weltmeistertitel im Halbschwergewicht zu erkämpfen. Diese riskante Sache und der erneute Titelgewinn gelang Jones am 8. November 2003. Riskant war dieser Titelkampf, weil durch den Substanzverlust eine Rückkehr in eine leichtere Gewichtsklasse immer problematisch ist und meist nicht von Erfolg gekrönt wird. Das musste damals auch Sugar Ray Leonard feststellen, der beim Versuch vom Supermittel- in sein angestammtes Halbmittelgewicht zu wechseln, scheiterte. Umso erstaunlicher und respekteinflössender war das Duell Jones gegen Traver und der Sieg von Jones. Da es ein knapper Punkte-Sieg für Roy Jones jr. war, wurden Stimmen laut die einen Rückkampf forderten.

Am 15. Mai 2004 gab es einen Rückkampf Jones gegen Traver, bei dem Roy Jones jr. überzeugen wollte und die für ihn blasse Vorstellung im ersten Titelkampf gegen Traver korrigieren wollte. Doch es gab eine böse Überraschung für Jones. Antonio Traver siegte völlig überraschend durch einen K.o.-Treffer in der 2. Runde und holte sich damit den Weltmeistertitel zurück und zerstörte damit den Mythos der Unbesiegbarkeit von Roy Jones jr.

Sofort wurden aber auch Stimmen laut, die diesen K.o.-Schlag und damit ersten Treffer von Antonio Traver als "Lucky Punch" bewerteten und Traver als "One-Hit-Wonder".

Diese Niederlage gilt als Wendepunkt in der unglaublich erfolgreichen Karriere von Roy Jones jr., von der er sich nie wieder erholen sollte. Am 25. November 2004 verlor er gegen den nicht gerade schlagkräftigen Jamaikaner Glen Johnson in der 9. Runde durch einen weiteren schweren K.o.-Schlag. Im dritten Fight um die IBA-und IBO-Titel am 01. Oktober 2005 zwischen Jones und Traver verlor Roy Jones jr. erneut. Der Kampf ging über die vollen 12 Runden und die Punktrichter sahen hier Antonio Traver eindeutig nach Punkten vorn. In diesem Kampf wurde ersichtlich wie sich Jones verändert hatte und seine Kampfweise vorsichtig und zurückhaltend war. Ganz im Gegensatz zu früheren Zeiten. Jones erlitt so die dritte Niederlage in Folge und vierte Niederlage seiner bisherigen Laufbahn.

Ein kurzes Aufblitzen seiner Klasse zeigte Roy Jones jr. am 14. Juli 2007 im Kampf gegen Anthony Hanshaw, wo er nach 12 Runden klar gewann.

In den folgenden Jahren gewann er einige seiner Kämpfe. So zum Beispiel im März 2009 gegen Omar Sheiko durch K.o. in der 5. Runde und im August 2009 gegen Jeff Lacy den ehemaligen IBF-Supermittelgewicht-Titelträger nach Aufgabe von dessen Ringecke in der 10. Runde.

Noch heute versucht sich Roy Jones jr. im Ring und tritt gegen verschiedene Herausforderer an. Seine große Zeit ist jedoch endgültig vorbei. Eine Platzierung unter den ersten 20. erfolgreichsten Boxern der Welt ist ein Rang, von dem andere Boxer ein Leben lang träumen. Doch für einen Roy Jones jr. ist es nur ein Abklatsch seiner glorreichen Zeiten. Er hat den Absprung verpasst. 2011 wurde bekannt das Roy Jones jr. 3,5 Millionen Dollar Steuerschulden hat. Und so tingelt er durch die Welt, um mit Kämpfen, egal gegen wen, Geld zu verdienen. Was ihm bleibt ist eine ruhmreiche Boxkarriere, einst das Phantom im Ring, der Unbesiegbare, der Tiger, und die Gewissheit ein lebender "Mythos" zu sein.

Weitere informative Seiten für Sie: 

-
Mike Tyson Trainingsvideos + Kämpfe
-
Tommy "The Gun" Morrison - Trainingsvideos und Informationen
-
Muhammed Ali Trainingsvideos + Kämpfe

Zurück
pharmasports - Ihr Partner für hochwertige Sportnahrung und Sportswear

Zahlung

zahlung

Versand

versand